Erwachsenwerden
3. Mein Kind unterstützen
Photo: IB Sued-West gGmbH
„Solange das Kind noch klein ist, gibt es oft ein dichtes
Netz von Hilfsangeboten: Beratungsstellen, Elterngruppen, Frühförderstellen und
einiges mehr. Doch wenn das Kind älter wird, fühlen sich die Eltern oft allein
gelassen. […] Elterngruppen gehen wieder auseinander, weil die Behinderungen der Kinder und ihre
Entwicklungen so unterschiedlich verlaufen, dass die Interessen der Familien
auseinanderdriften. Bruder oder Schwester kommen in die Pubertät und setzten
sich mit dem behinderten Kind heftig auseinander, was für Eltern schwer zu
ertragen ist. Auch das behinderte Kind verändert sich. Es kommt in die Pubertät
und zeigt vielleicht Verhaltensbesonderheiten, weil es selbstbestimmter Leben
möchte. Doch ein Kind mit Behinderung lebt stärker in Abhängigkeit von den
Eltern als andere Kinder: Wie kann sich ein Mensch bei dieser Abhängigkeit
abnabeln?“[1]
Wie kann ich mein Kind auf dem Weg zum Erwachsenwerden
unterstützen? Wie kann es, trotz seiner speziellen Bedürfnisse, ein möglichst
selbstbestimmtes Leben führen? Was möchte und kann ich meinem Kind beim erwachsen werden mitgeben? Mit solchen Fragen sehen sich viele Eltern von Kindern mit Beeinträchtiung konfrontiert.
Dieses Kapitel möchte Ihnen Ideen vermitteln, wie sie Ihr Kind bei den folgenden "zentralen Entwicklungsaufgaben des erwachsenwerdens" unterstützen könen:
Auf dem Weg zur eigenen Identität (3.1.)
Bei der Lebensplanung (3.2.)
Beim Erlanger der Unabhängigkeit (3.3.)