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Altern

5. Lebensende

5.8. Trauerarbeit

Verlust und Trauer können verschiedene Dinge sein. Verlust bezeichnet etwas zu verlieren, zum Beispiel eine körperliche Funktionsfähigkeit: beim Erblinden, taub werden oder Verlust der Gehfähigkeit.

Menschen gehen sehr unterschiedlich damit um. Manche versöhnen sich mit der neuen Situation, andere wiederum fallen in tiefe Trauer. Wenn sowas passiert, braucht man einander. Wir müssen füreinander da sein. 

Trauer kann ein endlicher Prozess sein, aber ein Verlust bleibt. Alles was Trauer hervorruft macht uns menschlich. Wichtig ist in den ersten 6-8 Stunden nach Eintreten eines Todesfalls miteinander zu reden. 

Jeder hat seine eigene Art zu trauern, abhängig davon, wie man mit seinen eigenen Gefühlen umzugehen gelernt hat, der eigenen Persönlichkeit, wie nahe man der verstorbenen Person stand und welche Beziehung man zu ihr hatte. Eine Teilnahme an der Bestattung, den leblosen Körper im Sarg zu sehen, kann dazu beitragen der Tatsache gewahr zu werden, dass die geliebte Person tatsächlich von einem gegangen ist und nicht mehr Teil des täglichen Lebens.

Manchen fällt es schwerer, ihre Trauer verläuft anders. Sie fallen in ein Loch und in ein Muster des Trauerns, welches das tägliche Leben schwerer werden lässt. Die Trauer wird weiter genährt, weiter am Leben erhalten. Diese Menschen können nicht loslassen. Der Tod wird oft als der ultimative Verlust und die einzige Gewissheit im Leben selbst wahrgenommen. Es ist wichtig die Betroffenen zu fragen, ob sie Ihre Begleitung wünschen. Andere, die der trauernden Person nicht so nahe stehen, sollten sich nicht vollends zurückziehen, sondern sich nach einer Weile mit ihnen in Verbindung setzen. Es kann schwierig sein über Tod, Trauer, Einsamkeit zu sprechen, aber es ist wichtig! Praktische Aufgaben können übernommen werden: Zubereitung eines Abendessens, Backen eines Kuchens, ... . 

Es wird Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung geben, für die Tod und Sterben möglicherweise schwer zu verstehen sind, was oft zu kaum einzuschätzender Trauer führt. Manchmal wissen Familien, Freunde oder Betreuungskräfte einfach nicht, was sie in dieser sensiblen Zeit sagen sollen. Etliche wissen vielleicht nicht, wie sie schwierige Gespräche führen können, wenn Worte allein nicht ausreichen. Andere wiederum haben auch Angst vor unbekannten Reaktionen der trauernden Person, die vor der Aufgabe steht, Schmerz und Traurigkeit verstehen und ausdrücken zu wollen.



Die meisten Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung benötigen Unterstützung im Umgang mit Verlust und Trauer, wie die meisten von uns auch. Die Trauerreaktionen kommen manchmal verspätet oder werden auf unkonventionelle Art und Weise ausgedrückt und als solche nicht erkannt (so könnten sie zum Beispiel als "herausforderndes Verhalten" umschrieben werden). Trauerschmerz kann auch versteckt werden oder im Verborgenen bleiben.

Auch wenn es kompliziert zu sein scheint, Unterstützung bei Tod und Trauer geben zu können, können intellektuell Beeinträchtigte uns viel zu Tod und Sterben beibringen. Oft fehlt es uns an Wissen, wie wir ihnen in ihrer Trauerarbeit helfen können. Wir sollten offen und bereit sein, diese Erfahrung und Wissen mit ihnen und anderen zu teilen.

Nicht selten wird "einfach vergessen" beeinträchtigte Menschen zu beteiligen, wenn jemand, den sie kennen, ernsthaft erkrankt oder im Sterben liegt - oder sie werden davor "geschützt". In diesem Film erklärt Gary Butler, wie wir uns verhalten sollten und wie man intellektuell Beeinträchtigten schlechte Nachrichten überbringen kann (6):

 

 

  

AKTIVITÄTEN:

Intellektuell beeinträchtigten Menschen fällt es manchmal schwer eigene oder die Trauerprozesse anderer zu erkennen oder zu verstehen. In diesem Trickfilm wird der Trauerprozess auf einfache Weise dargestellt. Es könnte helfen, sich dieses Video gemeinsam anzusehen und anschließend darüber zu sprechen. In einigen Ländern gibt es leicht zugängliche Literatur zu diesem Thema. Versuchen Sie herauszufinden, welche Broschüren es in ihrem Land gibt (7).