Erwachsenwerden
2. Mein Kind verstehen
2.3. Besonderheiten bei Menschen mit einer intellektuellen Beeinträchtigung
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Bei Heranwachsenden ohne Behinderung wird das Bestreben nach Autonomie und Selbständigkeit meist von den Eltern unterstützt. Es findet zunehmend eine Gleichberechtigung statt. Versuche auf Seiten des Kindes mit intelektueller Beeinträchtigung, Macht, Eigenverantwortung und Selbstbestimmung zu erlangen, werden von vielen Eltern als belastend erlebt. Vor allem, wenn dies anhand von schwierigen Verhaltensweisen geschieht. [14]
Vielen Eltern fällt es schwer, das Kind als erwachsen zu akzeptieren, weil die sprachlichen und kognitiven Fähigkeiten das kindliche Fähigkeitenniveau nicht überschreiten. Dadurch wird das Entwickeln von mehr Autonomie erschwert. Die Gefahr ist eine Fixierung auf die Stufe des „ewigen Kindseins“ (Klauss 1988,111 ff). "Dass sich viele Menschen mit einer geistigen Behinderung ein eigenständiges […] Leben nicht zutrauen, hängt oft auch damit zusammen dass sie dies nicht genug anbahnen und ausprobieren konnten". [15] Aufgrund der kognitiven Einschränkung wird der Selbsteinschätzung des Jugendlichen oft weniger getraut: Manchmal müssen notwendig erscheinende Grenzen massiv durchgesetzt werden. Die Gefahr, dass die Jugendlichen aber zu stark eingeschränkt werden, ist sehr groß
Diese Kapitel verschafft Ihnen einen Überblick über die Besonderheiten bei dem Übergang
des erwachsenwerdens bei intelektuell beeinträchtigen Menschen. Folgende Punkte halten wir für besonders wichtig:
- Entwicklungsstufen verlaufen ungleichzeitig (2.3.1.)
- Kognition als Ressource fehlt (2.3.2.)
- Ablösesymptome nicht immer als solche erkennbar (2.3.3.)
- Körperliche Reifung als Entwicklungschance (2.3.4.)
- Die Peergroup als soziale Ressource (2.3.5.)
- Der Antrieb zur Ablösung ist fragil - die Bedeutung der besonderen Abhängigkeit (2.3.6.)
2.3.1. Entwicklungsstufen verlaufen ungleichzeitig
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Menschen mit intelektuellen Beeinträchtigungen durchlaufen, wie
alle anderen, die körperlichen Aspekte der Pubertät. Diese verläuft prinzipiell
gleich, eventuell differieren die Zeiten. So setzt die Pubertät zum Teil bis zu
5 Jahre später ein und dauert oft länger.
Die psychische Struktur von geistig behinderten Menschen
weicht ebenfalls nicht prinzipiell von nichtbehinderten Menschen ab. So lässt
sich jedes „Entwicklungsmerkmal“ eines
Durchschnittsmenschen unter bestimmten Voraussetzungen oder zu
irgendeinem Zeitpunkt der Entwicklung eines geistig behinderter Menschen
nachweisen. [16]
Die kognitive und emotionale
Entwicklung driften auseinander! Jedoch wichtig ist, die kognitive Entwicklung nicht als
Maßstab für Entwicklung insgesamt zu sehen.
„Die Notwendigkeit, als Kind sich in der Pubertät von den Eltern zu
lösen und eine gewisse innere Selbständigkeit zu erreichen, ist eine
Reifungsaufgabe, die [...] von der intellektuellen Entwicklung weitgehend
unabhängig ist“. [17]
Der tabellarische Auszug über kindlicher Entwicklung zeigt den Verlauf zwei wichtige Entwicklungsbereiche (es gibt noch andere) - der sozio-emotionale und der kognitive:
Eltern und Begleitenden können den Entwicklungsstand der
Person mit geistiger Beeinträchtigung erkennen, indem sie versuchen anhand der
Tabelle das kognitive und dann das emotionale Alter zu bestimmen.
Der Person sollte dann auf der jeweiligen Entwicklungsstufe
begegnet und die verschiedenen Entwicklungsbereichen sollten unterschiedlich
gestärkt werden, damit die Person die nächste Entwicklungsstufe erreichen kann. Erst wenn eine Entwicklungsaufgabe / -Stufe erfolgreich erreicht wurde, kann die nächste begonnen werden. So kann eine gesunde Entwicklung gefördert werden.
[18]
2.3.2. Kognition als Ressource fehlt
Abstraktes Denken hilft, Erlebnisse zu verarbeiten und für
sich einzuordnen.
Ein Grundschulkind kann z.B. bei angemessenen
Problemstellungen logisch denken und die Erfahrungen überprüfen. Es bleibt aber
immer in dem, was es hier und jetzt sieht oder erlebt. Erst während der
Pubertät bildet sich die Fähigkeit
abstrakt zu denken voll aus. Das Kind kann jetzt logische Konsequenzen aufgrund
von theoretischen Grundsätzen herleiten.
Bei Menschen mit intelektueller Beeinträchtigung ist die Fähigkeit zum abstrakten Denken - je nach Grad der Behinderung - weniger stark ausgeprägt. Die Möglichkeit zur Reflexion der stattfindenden Veränderung ist oft nicht gegeben.
Die hormonell bedingten Begleiterscheinungen der Pubertät, wie Stimmungsschwankungen oder plötzliche Wutausbrüche, und die Reaktionen der Umwelt bei Äußerunge des eigenen Willens, können von geistig beeinträchtigten Menschen darum häufig nicht gut eingeordnet werden. Sie fühlen sich diesem Geschehen oft hilflos ausgesetzt. [19]
Die Jugendlichen nehmen jetzt auch deutlicher Grenzen wahr, was häufig mit schmerzhaften Prozessen verbunden ist: Besucht z.B. ein intelektuell beeinträchtigtes Kind eine integrative Schule oder hat ein gewachsenes soziales Umfeld, kommen während der Pubertät die zunehmenden kognitiven Diskrepanzen deutlicher zum Vorschein . Oftmals ziehen sich gleichaltrige Jugendliche dann mehr und mehr zurück. Das Anderssein wird von dem Heranwachsenden schmerzlich erlebt. Er fühlt sich immer häufiger ausgegrenzt und die gesteigerte Rivalität bricht umso heftiger hervor.
Ein Jugendlicher, der in einem Heim aufgewachsen ist, leidet dagegen eher unter den Grenzen, die in dieser Umgebung aufgestellt sind. Er möchte frei wie 'normale' Jugendliche leben. Der Alltag ist jedoch oft relativ strukturiert und auf das Zusammenleben in einer größeren Gruppe ausgelegt. Der individuelle Loslösungs- und Expansionsdrang kann in diesem Kontext oft weniger verwirklicht werden.
Mit welchen Grenzen Jugendliche auch ringen, es kann zu emotionalen Frustrationen und Verletzungen kommen. Diese werden oft mit aggressivem, regressivem oder depressiven Verhalten beantwortet. [20]
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2.3.3.
Ablösesymptome nicht immer als solche erkennbar
„Die offensichtlichen und verdeckten Ablösungs- und
Verselbständigungsimpulse der heranwachsenden oder schon erwachsenen Töchter
und Söhne werden von Eltern nicht selten als behinderungsspezifische Probleme
eingeordnet und nicht als notwendige Reifungsschritte auf dem Weg zum Erwachsenwerden
verstanden und unterstützt, ein Faktor, der als Ablösungserschwernis viel zu
wenig Beachtung findet“. [21]
Für Jugendliche mit intelektuellen Einschränkungen ist wichtig,
dass Bezugspersonen ein verändertes Verhalten als positives Zeichen der
Entwicklung ernst nehmen. Das ist nicht immer einfach. So können z.B.
Regelverletzungen oder Verweigerungen als „einfaches“ Disziplinproblem
verstanden werden, obwohl der oder die Jugendliche gerade versucht, neue
Freiräume für sich zu erkämpfen.
Besonders dann, wenn die Möglichkeiten der
sprachlichen Auseinandersetzung eingeschränkt sind, ist es für beide, Eltern
und Kinder, schwierig zu verstehen, „was eigentlich los ist“. Wenn es aber
„eigentlich“ um das Thema Ablösung geht und die Bezugsperson dies nicht
aufgreift, bleibt der oder die Jugendliche hilfloser zurück als zuvor.
Manchmal bleiben ihnen dann nur Wut oder Resignation und Rückzug. Wenn sie in ihren Ablösungsversuchen nicht verstanden werden, fehlt den Jugendlichen die Unterstützung, um sich abzunabeln.
Was das bedeutet und wie Sie Ablösesymptome als solche erkennen können, wird im Modul unter Kapitel 3.1.1. beschrieben.
2.3.4. Körperliche Reifung als Entwicklungschance
„Selbst bei schwerstbehinderten Menschen, die den geistigen Entwicklungsstand eines dreimonatigen Säuglings nicht überschreiten, zeigen sich hormonell bedingt die affektiven Begleiterscheinungen der Pubertät. (…) Auch ein geistiges Erwachen lässt sich selbst bei Schwertbehinderten beobachten. (...) So ist auch für den geistig behinderten Menschen die Pubertät eine Zeit des Umbruchs, die die Gesamtpersönlichkeit erfasst und neue Entfaltungschancen eröffnet. Welche Entwicklungsschritte jedoch tatsächlich vollzogen werden können, hängt ab von der Art und dem Grad der Behinderung.“[22]
Die körperlichen Veränderungen verunsichern manche Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung so sehr, dass sie diese weitestgehend ignorieren. So tragen manche Mädchen mit dem Beginn der Ausbildung der Brust extra weite Pullover um diese zu kaschieren. Siehe Punkt "Auffälliges Verhalten als Ablösesymptome wahrnehmen".
Frau Dr. Senckel betont jedoch, dass die körperliche Entwicklung
auch bei Menschen mit komplexen Beeinträchtigungen ein Motor für einen sozialen
Entwicklungsschub sein kann. Wichtig ist, dies wahrzunehmen und zu
unterstützen.
Sie berichtet von einem schwerstbehinderten Mann, der bis Mitte 20 alle Annäherungsversuche abgewehrt hat. Dieses Verhalten änderte er mit Beginn seiner Pubertät. Er nahm Kontakt zu anderen Menschen auf, griff sogar zaghaft nach seinen Betreuern. Das hätte ihm niemand zuvor zugetraut. [ebd.]
Zur Unterstützung der sexuellen Entwicklung und zu
Wichtigkeit von sexuellen Erfahrungen in Pubertät und Adoleszenz siehe Modul Sexuelle Gesundheit.
Zeit der Veränderung auch auf neurobiologischen Gebiet:
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Zu den neurologischen Phänomenen während der Adoleszenz gehört auch ein Umbau des Hirngewebes. So bauen sich mit Beginn der Pubertät im Gehirn sehr viele Nervenverbindungen ab, die nicht mehr genutzt werden. Die graue Substanz, sie bildet die Nerven der Großhirnrinde, verringert sich messbar und die weiße Substanz, die für den schnellen Informationsaustausch zuständig ist, vermehrt sich. Das jugendliche Gehirn steigert seine Rechenleistung bis zu 3000fach. Die Jugendlichen verlernen das nicht benötigte oder nicht abgefragte. Dafür werden sie schneller in Aufmerksamkeit und Entscheidungen. [23]
2.3.5. Die Peergroup als soziale Ressource
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Die Peergroup ist auch für intellektuell beeinträchtigte
Jugendliche eine wichtige Ressource für die Entwicklung in Pubertät und
Adoleszenz.
"Innerhalb der Peergroup suchen die behinderten Jugendlichen ihren Status; ein rivalisierendes Messen, die aggressive Auseinandersetzung und unterwürfige Hörigkeit bleiben nicht aus. Doch es können sich auch tragfähige Freundschaften entwickeln, so dass neue Formen des Sozialverhaltens erlernt werden. Selbstverständlich erwacht mit dem Sexualtrieb auch das Interesse am anderen Geschlecht. Auch hier ähneln die Sehnsüchte denen der nichtbehinderten, und gelungene Freundschaften erfüllen einen wichtigen durch die Erwachsenen nicht leistbaren Beitrag zur Identitätsentwicklung.“ [24]
Die Ressource ist für sie allerdings schwerer zugänglich.
Die Jugendlichen sind in der Regel in ihrer Mobilität und Selbständigkeit
eingeschränkt. Sie haben es schwerer, Beziehungen zur Peergroup außerhalb der
Familie und außerhalb der Schule aufzubauen und zu pflegen. Kontakte finden
zudem meist unter Aufsicht statt und werden von Bezugspersonen
geregelt. Es ist für sie auch schwieriger, sich in soziale Infrastrukturen
ihrer örtlichen Umgebung einzubringen und diese zu nutzen. Sie trauen sich z.B.
oft nicht ins städtische Jugendhaus [25]
Eine besondere Schwierigkeit ist demnach für Jugendliche mit Beinträchtigung, dass sie für Begegnungen in der Peer Group häufig von der
Organisation durch Eltern und Bezugspersonen abhängig sind. Sie
sind weniger Risiken ausgesetzt. Und haben damit auch ein eingeschränktes
Übungsfeld. Sie leben mit einem Widerspruch: Begegnungen in der Peer Group als Stütze
bei der Ablösung von den Eltern muss durch die Eltern akzeptiert und begleitet
werden. [21]
Weiteres zur Bedeutung der Peer-Group und wie Sie ihr Kind
darin unterstützen können in Kap. 2.2. und 3.1.2.
2.3.6.
Der Antrieb zur Ablösung ist fragil - die Bedeutung der besonderen Abhängigkeit
„Was würde aus einem Menschen ohne Ablösung von der Familie? Wer von Ihnen lebt noch bei Mutter und Vater? Von ihnen abhängig, und auf das enge Lebensumfeld der Familie begrenzt? Es gibt Menschen, bei denen wird –(…)– ein solches Leben idealisiert.“ [26]
Die Heranwachsenden mit Beeinträchtigung wollen sich aus der Abhängigkeit von den Eltern befreien. Dies bedeutet, sie haben einen Drang nach draußen und die Freunde werden wichtiger.
Gleichzeitig sind sie in vielen Dingen von der Unterstützung
durch die Familie abhängig. Sie benötigen Unterstützung im Alltag, bei der
Körperpflege, bei der Pflege sozialer Kontakte und bei vielem mehr.
„Was die Einstellung zu den eigenen Wünsche und Fähigkeiten angeht, so zeigt sich bei vielen Heranwachsenden mit Behinderung eine Ambivalenz: Auf der einen Seite wünschen sie sich mehr Unabhängigkeit, Selbstbestimmung und Eigenständigkeit. Sie möchten leben, wie andere auch´. Doch je mehr sie sich der Tatsache bewusst werden, dass sie von Unterstützung abhängig sind, die ihre Eltern ihnen bieten, desto mehr kommen ihnen Bedenken, diese Sicherheit zu verlieren." [27]. Die Fürsorge der Eltern war und ist immer noch überlebenswichtig.
Diese Ambivalenz zieht sie zurück in den Familienkreis. In diesem Spannungsfeld befinden sich junge Menschen mit geistiger Beeinträchtigung noch mehr als andere. Der Antrieb zur Ablösung ist somit sehr verletzlich. Die Eltern wissen um die Abhängigkeiten ihres Kindes und diese lösen sich nicht auf, weil ein pubertierender Teenager sie auf einmal nicht mehr will. [28] Insofern ist das Kind mit geistiger Behinderung auch in der Frage der Ablösung von den Eltern abhängig: Die Eltern selbst müssen sich mit Ablösung beschäftigen und auch für sich neue Zukunftsperspektiven entwickeln. Damit stellt sich auch die Frage, wer die nötige Unterstützung des Kindes in Zukunft leisten soll. Dabei sind die Eltern oft diejenigen, die hier Maß und Tempo von Schritten vorgeben (müssen).
Was Eltern selbst beim „Loslassen“ hilft, ist in Kapitel 4 beschrieben
Eine weitere Schwierigkeit für die Eltern-Kind-Beziehung in
der Pubertät ist die Aufgabe der Eltern das Kind bestmöglich zu fördern. Diese
Aufgabe ist gesellschaftlich vermittelt. Sie wird von Anfang an, an Eltern
herangetragen und ist für sie
zwiespältig. Die Eltern sollen ihr Kind annehmen wie es ist und
gleichzeitig sollen sie dafür sorgen, dass es sich verändert und so „normal wie
möglich“ wird. Dies bedeutet weiterer Druck auf die Verantwortlichen. Ein Kind
soll in der Gesellschaft möglichst unauffällig funktionieren. So ist es vielen
peinlich, wenn ein Kind in einem öffentlichen Raum auf einmal schreit. Bei
einem kleinen Kind wird dieses Verhalten noch belächelt, bei einem behinderten
Jugendlichen oft nicht mehr.
Wieviel (unbeobachtetes) Experimentieren kann in
der Öffentlichkeit toleriert werden? „ [N]egative Reaktionen von z.B.
Verwandten oder der Öffentlichkeit können die Enge einer Familien verstärken, so
dass eine große Intimität im familialen Umgang entsteht (..) und das Kind
zusätzlich in seiner abhängigen Behindertenrolle und in der Unselbstständigkeit
festgehalten wird". [29]
Was ist in welcher Situation noch angemessen? Das ist nicht
einfach, Jugendlichen benötigen Herausforderungen, denn Herausforderungen sind
immer mit Risiken verbunden. Die Jugendlichen können sich auf Grund ihrer
Einschränkungen jedoch oft weniger vor Verletzungen schützen. Bei
Überforderungen drohen Rückschritte in der Entwicklung. Dies kann so weit
führen, dass die Welt da draußen ihnen
zu gefährlich erscheint und sie sich noch enger an die Eltern binden. Dennoch
sind auch Grenzerfahrungen wichtig. Denn wenn die Entwicklungsaufgaben der
Loslösung dauerhaft auf später verschoben wird, wird sie immer schwerer. Die
äußeren Anreize müssen dann noch stärker werden. [30]
Junge Menschen müssen in diesem Prozess viele eigene Ängste
aushalten, dazu nehmen sie meist auch die Ängste ihrer Umwelt, ganz besonders der
Eltern, sehr deutlich war. Solche Ängste sind oft nicht zu greifen, aber
dennoch spürbar. Das verunsichert Jugendliche zusätzlich, vor allem dann, wenn
sie befürchten müssen, die Unterstützung der Eltern zu verlieren. Wenn also der
Wunsch nach einem eigenen Leben die Beziehung zu den Eltern ihrer Einschätzung
nach zu stark gefährdet, muss er abgewehrt werden. Die einfachste Möglichkeit
ist auch hier die engere Bindung an die Eltern, die Abhängigkeit wird verstärkt. [31]
Für ihr Kind ist es sehr hilfreich über ihre und seine Ängste zu sprechen und es zu ermutigen, die Welt „auf eigene Faust“ zu
entdecken. Anregung, wie sie mit ihrem Kind sprechen können finden sie auch im Modul "Kommunikation".
Weiter Hinweise, wie sie ihr Kind unterstützen bei den verschiedenen Entwicklungsaufgaben unterstützen können finden Sie im nächsten Kapitel.
Übung: "Mobiliäts-Training"
Erstellen Sie zusammen mit ihrem Kind eine Wegbeschreibung zu einem bestimmten Ort, Geschäft, (???).
Anbei finden Sie eine Anregung für die Planung: Mobilitäts-Training
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