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Stressbewältigung


Website: ELPIDA Course
Kurs: ELPIDA Course - Deutsch
Buch: Stressbewältigung
Gedruckt von: Guest user
Datum: Samstag, 23. November 2024, 12:13

1. Einführung


Bevor Sie mit diesem Modul beginnen, möchten wir Sie einladen, über folgende Fragen nachzudenken:

  • Fühlen Sie sich oft gestresst – und erfahren Sie ein hohes Maß an Stress in Ihrer Familie?
  • Ist es schon passiert, dass Ihr Kind gelegentlich durch – in Ihren Augen – Kleinigkeiten gestresst ist?
  • Meinen Sie, dass die intellektuelle Behinderung Ihres Kindes der Stresslevel Ihres Kindes beeinflusst?
  • Wissen Sie, wie Sie am eigenen Stresslevel sowie an dem Ihres Kindes arbeiten können?


Das Modul "Stressmanagement"  ist in drei zentrale Haupteile unterteilt: „Was ist Stress und wie reagiert unser Gehirn in stressigen Situationen“, „Was verursacht Stress für das behinderte oder entwicklungsverzögerte Kind und seine Familie“ und in „Umgang mit Stress.“ In jedem Abschnitt finden Sie eine Liste mit Quellenangaben.


2. Stressverständnis

3. Was verursacht Stress

4. Umgang mit Stress




2. Stressverständnis

In diesem Abschnitt bekommen Sie eine Einführung, was Stress ist - wie er sowohl gesund als auch ungesund für uns sein kann, und wie Stress sich sowohl als physische, kognitive und emotional Reaktion auswirkt und anfühlt. Sie werden erfahren, wie das Gehirn in stressigen Situationen reagiert, wie wir durch den Stress unserer Mitmenschen beeinflussbar sind und welches typische Handlungsweisen in stressigen Situationen sind.

Inhalt dieses Abschnitts:

2.1 Wissen über Stress
2.2 Das Gehirn


Quellen

Nachfolgend finden Sie Quellen zu Bücher, Artikel und Links mit nützliche Informationen zum Thema Stress:

2.1. Wissen über Stress

Das Wesen von Stress  - Teil 1

In diesem Video stellen wir Ihnen grundlegendes Wissen über Stress vor. Darunter zwei Definitionen von Stress, Wissen, wie psychischer Stress zu körperlichen Erkrankungen führen kann, sowie das Konzept der "Beurteilung" - ein psychologischer Begriff, mit dem erklärt wird, wie eine Situation wahrgenommen werden kann - für manche stressig und für andere motivierend.

Zudem werden Sie mit Stress als "konzeptioneller Rahmen" vertraut gemacht, um das herausfordernden Verhaltens Ihres Kindes verstehen zu können. Hier ist es hilfreich, zwischen grundlegenden und situativen Stressoren zu unterscheiden. Am Ende des Videos geben wir Ihnen einen Überblick über typische Symptome einer erhöhten Belastung.

(8 min. 58 sec.)

 

Das Wesen von Stress - Teil 2

(12 min. 42 sec.)

 

 

Präsentation in PowerPoint:

Das Wesen von Stress


Aufgabe

Haben Sie jemals eine Situation erlebt, die Sie und Ihr Kind unterschiedlich bewertet haben (siehe Folie 2) – einer erlebte sie als stressig, der andere nicht?

  • Welche Einschätzung / Gedanken könnten zu der unterschiedlichen Bewertung geführt haben?

2.2. Das Gehirn

In dieser Präsentation besprechen wir den wichtigen Einfluss des Gehirns für die menschliche Entwicklung. Das Gehirn ist zu einem ein fester und "robuster" Bestandteil unserer Entwicklung. Gleichzeitig ist es veränderbar und entwickelt sich ständig weiter.

Wir werden Ihnen das Stresskonzept anhand der Gehirnstrutkuren erläutern und die Wichtigkeit von Kurzzeitstress gegenüber Langzeitstress betrachten. Dabei wirkt sich langanhaltender Stress immer belastend auf den Organismus aus - und somit auch auf das Gehirn und seine Funktionen.


Das Gehirn

(10 min. 21 sek.)

 

Präsentation in PowerPoint:

Das Gehirn


Aufgabe:

Beobachten Sie Ihr Kind – oder denken Sie an eine Situation, die Sie mit Ihrem Kind erlebt haben:

  • Erkennen Sie Anzeichen von Stress bei Ihrem Kind?
  • Welche Symptome?
  • Was hilft Ihrem Kind, wen er / sie gestresst ist?

 

Und Sie?

  • Erleben Sie persönlich Anzeichen von Stress? Sind diese langzeitbezogen?
  • Betrachten Sie, was hilfreich und förderlich für Sie und Ihre Familie ist, wenn Sie gestresst sind.

3. Was verursacht Stress

In diesem Abschnitt erhalten Sie eine Einführung in die Ursachen von Stress, sowohl für das entwicklungsverzögerte Kind als auch für die Familie des Kindes. Eine Präsentation zeigt Ihnen, wie das kindlichen Entwicklungsprofil "anders" aussieht, wie sich dies auf potentiellen Stress auswirkt und von dem Kind eventuell erlebt wird.

Zusätzlich können Sie sich zwei Interviews von Eltern mit intelektuell beeinträchtigen Kindern anhören. Darin werden die Eltern erzählen, wie sie den Stress der ersten Jahre erlebt haben, nachdem sie die Diagnose erhielten und welchen Lernprozess sie durchlaufen haben als Eltern eines Kindes mit besonderen Bedürfnissen.

 

Inhalte dieses Abschnitts:

3.1 Intellektuelle und andere entwicklungsbedingte Behinderungen (IDD)

3.2 Stress in der Familie


Quellen

Wenn Sie mehr über Stress wissen möchten, finden Sie nachfolgend eine Auswahl an hilfreichen Büchern, Artikeln und Links:

APA. (2016). DSM-5® classification. Arlington, VA: American Psychiatric Association.

Beier, H., Elvén, B. H., & Veje, H. K. (2012). Udviklingsforstyrrelser og psykisk sårbarhed (1. udgave ed.). Kbh.: Dansk Psykologisk Forlag.

Bøttcher, L., & Dammeyer, J. (2010). Handicappsykologi : en grundbog om arbejdet med mennesker med funktionsnedsættelse (1. udgave ed.). Frederiksberg: Samfundslitteratur.

Fleischer, A. V. (2009). Set med børns øjne : om menneskeforståelse (1. udgave ed.). Virum: Dansk Psykologisk Forlag.

Fleischer, A. V., & From, K. (2015). Eksekutive funktioner hos børn og unge (1. udgave ed.). Kbh.: Dansk Psykologisk Forlag.

Fleischer, A. V., & Merrild, L. (Eds.). (2005). Indsigt og adfærd i børnehøjde (1. udgave ed.). Virum: Dansk Psykologisk Forlag.

Hejlskov, B., & Uhrskov, T. (2007). An adaptation of the stress-vulnerability model in autism. Paper presented at the Meeting of Minds2, Herning, Denmark. http://hejlskov.se/wp-content/uploads/2016/12/StressMeetingOfMinds0207.pdf

Schopler, E. (1994). Behavioral Priorities for autism and related developmental disorders. In E. Schopler & G. B. Mesibov (Eds.), Behavioral issues in autism (pp. 55-77). New York: Plenum.

Sørensen, K., Eifer, D., & Olsen, M. E. (2018). Udviklingshæmning - en grundbog. Skødstrup: Forlaget Oligo.

 


3.1. Intellektuelle und andere entwicklungsbedingt Behinderungen (IDD)

In dieser Präsentation werden Sie in die typische menschliche Entwicklung eingeführt. Und Sie erfahren, welche Herausforderungen auftreten können, wenn das Gehirn sich nicht wie erwartet entwickelt.

Es werden die sensorische, motorische und kognitive Entwicklung im Detail dargesstellt.

Wir werden drei Schlüsselbegriffe ansprechen, unabhängig von der Behinderung ihres Kindes. Diese Konzepte finden sowohl für das Kind als auch die Familie unsichtbar statt:

  • Ausführende Funktionen
  • Zentrale Zusammenhänge
  • Theorie der Psyche

 

Eine eingeschränkte oder atypische Entwicklung

  • wird immer einen Einfluss auf die Lebensgestaltung haben.
  • führt immer zu einem erhöhten Stressrisiko, üblicherweise weil sich Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung oft Situationen ausgesetzt sehen, die unverständlich oder zu komplex sind.


Menschliche Entwicklung - Teil 1

(9 min. 33 sec.)

 

Menschliche Entwicklung - Teil 2

(10 min. 7 sec.)

 

Menschliche Entwicklung - Teil 3

(10 min. 18 sec.)

 

Präsentation in PowerPoint:

Menschliche Entwicklung


Aufgabe:

Beobachten Sie Ihr Kind – oder denken Sie an eine Situation mit Ihrem Kind:

  • Wie nehmen Sie wahr, dass Ihr Kind sich anders als erwartet entwickelt?
  • Ist dies leicht feststellbar?
  • Können Sie, nachdem Sie sich die Präsentation angeschaut haben, Entwicklungsschritte in Bezug auf Ihr Kind feststellen?

Betrachten wir die drei Konzepte:

Ausführende Funktionen, zentrale Zusammenhänge und die Theorie der Psyche, alle sind unsichtbar.

  • Hat Ihr Kind eine Behinderung im Sinne dieser drei Konzepte – Konzepte, die für Sie nicht erkennbar waren?


Und Sie?

Wie in der Präsentation gezeigt, sind wir alle auf unserem “Funktionsniveau” gefordert – insbesondere in unseren ausführenden Funktionen, wenn wir krank, gestresst oder anderweitig überlastet sind.

  • Sind Ihre ausführenden Funktionen durch die Fürsorge für Ihr Kind und Ihre Familie beeinträchtigt?
  • Sind Sie beeinträchtigt durch Überlastung der ausführenden Funktionen?
  • Überlegen Sie, welche Art von Hilfe/Unterstützung am besten zu Ihnen und Ihrer Familie passen würde / wovon würden Sie am meisten profitieren?
  • Überlegen Sie, was Ihre Familie am besten voranbringen und unterstützen würde?

3.2. Stress in der Familie

In den nachfolgenden Videos lernen Sie zwei Frauen kennen. Beide Eltern eines Kindes mit intellektueller Beeinträchtigung.


Elterninterview 1, Teil 1

(14 min. 6 sec.)

  

Elterninterview 1, Teil 2

(8 min. 49 sec.)

  

Elterninterview 2

(13 min 32 sec.)



Stress in der Familie

In diesem Video betrachten wir das Stressmodel, welches wir im “Wesen von Stress” eingeführt haben, aus der Familienperspektive. Die Betrachtung basiert auf einer vierköpfigen Familie mit einem intellektuell beeinträchtigten Kind. Durch die Präsentation der familiären Stresssituation wird deutlich, wie sich der Stress eines Familienmitglieds auf die anderen Mitglieder auswirkt.

(4 min. 13 sec.)

 

Präsentation in der PowerPoint:

Stress in der Familie

Handlung

 30-60 min (kann aufgeteilt werden)

 

Sollte ich die Handlung alleine durchführen?

Sie können die Handlung alleine durchführen. Wenn Sie in einer Zwei-Eltern-Familie leben, versuchen Sie, die Handlung gemeinsam durchzuführen. Laden Sie Ihr Kind dazu ein (wird später erklärt).

Beschreibung: http://course.elpida-project.eu/pluginfile.php/266/mod_book/chapter/54/Icon%202.png

Nach Abschluss der Handlung ...

Sie werden einen besseren Überblick über grundsätzliche und situationsbezogene Stressfaktoren der jeweiligen Familienmitglieder erhalten.

Was brauche ich, bevor ich beginne?

 Papier und Stift.

Was muss ich tun?

  • Identifizieren Sie grundsätzliche und situationsbezogene Stressfaktoren und schreiben diese auf, die Sie als Eltern erleben, und sprechen Sie miteinander darüber.
  • Wenn möglich, beziehen Sie die Geschwister mit ein und sprechen Sie mit ihnen über das Stressmodell und wie Stress ihr tägliches Leben beeinflusst – sowohl grundsätzlich als auch situationsbezogen.
  • Besprechen Sie, welche möglichen Maßnahmen in ihrer Familie ergriffen werden könnten, um die grundlegenden Stressfaktoren zu reduzieren.

Was ist der nächste Schritt?

Wählen Sie die möglichen Interventionen und vereinbaren Sie, wer welche Aufgaben übernehmen soll, um Erfolge zu haben.

Falls möglich wiederholen Sie die Übungen nach 14 Tagen/drei Wochen, um zu sehen, ob die Veränderungen einen Unterschied im Stresslevel Ihres Kindes bewirkt haben.



Äußere Stressfaktoren

In dem folgenden Video werden wir die Tatsache diskutieren, dass oft viele verschiedene Personen / Fachkräfte involviert sind in Familien mit einem intellektuell beeinträchtigten Kind, und dass dies oft eine Hauptursache für den Stress der Familie ist.

(2 min. 3 sec.)

 

Präsentation in der PowerPoint:

Äußere Stressfaktoren

Handlung

30 min.

     

Sollte ich die Handlung alleine durchführen?

Sie können die Handlung alleine durchführen. Wenn Sie in einer Zwei-Eltern-Familie leben, versuchen Sie, die Handlung gemeinsam durchzuführen.

Nach Abschluss der Handlung ...

Ich werde besser verstehen, mit wie vielen Personen unsere Familie in Kontakt steht und ob es möglich ist, die Anzahl zu reduzieren.

Was brauche ich, bevor ich beginne?

 Papier und Stift.

Was muss ich tun?

  • Sie und Ihr Partner sollen eine Liste aller Personen erstellen, mit denen Sie in Bezug auf Ihr Kind mit intelektueller Beeinträchtigung in Kontakt stehen.
  • Erwägen Sie die Möglichkeit, die Anzahl der beteiligten Personen zu reduzieren, indem Sie die Anzahl der Treffen reduzieren, die Anzahl der Kontakte reduzieren oder jemanden dazu bringen, Ihnen bei der Koordinierung zu helfen.

Was ist der nächste Schritt?

Überlegen Sie, ob der Sozialarbeiter miteinbezogen werden sollte, um Ihnen bei der Koordinierung zu helfen.



4. Umgang mit Stress

In diesem Abschnitt werden wir uns Möglichkeiten anschauen, mit dem in den vorherigen Abschnitten besprochenen Stress fertig zu werden.Versuchen Sie sich dabei bewusst zu machen, welche Bewältigungsstrategien in Stresssituationen für sie nützlich sein könnten.

Wir stellen zwei Analysewerkzeuge vor, "das Eisbergmodell" und "das Stressreduktionsprogramm". Diese helfen Ihnen, Reaktionen, Verhaltensweisen und Bedürfnisse Ihrer Kinder besser zu verstehen. Über Links finden Sie Arbeitsblätter, die Sie ausdrucken und verwenden können.

Zudem möchten wir Ihnen als Hilfsmittel für die Stresssituation "die Methode der Achtsamkeit" als Hilfsmittel" näher erläutern, sowie eine allgemeinere Art im Moment präsent zu sein.

Mittels einem Interview mit einem Elternteil, das an einem Achtsamkeitsprogramm teilgenommen hat, werden Sie erfahren, welche Auswirkungen diese Kenntnisse auf sein weiters Verhalten hatte.

Inhalt dieses Abschnitts

4.1 Bewältigung

4.2 Achtsamkeit

4.3 Stressreduktionsprogramm

4.4 Eisenbergmodell


Quellen

Wenn Sie mehr über Stress wissen möchten, finden Sie nachfolgend eine Auswahl an hilfreichen Büchern, Artikeln und Links:

  • Folkman, S., Lazarus, R. S., Gruen, R. J., & DeLongis, A. (1986). Appraisal, Coping, Health Status, and Psychological Symptoms. Journal of Personality and Social Psychology, 50(3), 571-579. doi: 10.1037/0022-3514.50.3.571
  • Hejlskov, B., & Uhrskov, T. (2007). An adaptation of the stress-vulnerability model in autism. Paper presented at the Meeting of Minds2, Herning, Denmark. http://hejlskov.se/wp-content/uploads/2016/12/StressMeetingOfMinds0207.pdf
  • Kabat-Zinn, J. (2005). Full catastrophe living : how to cope with stress, pain and illness using mindfulness meditation (Reissued ed.). London: Piatkus.
  • Kabat-Zinn, J. (2011). Some reflections on the origins of MBSR, skillful means, and the trouble with maps. Contemporary Buddhism, 12(1), 281-306. doi: 10.1080/14639947.2011.564844
  • Lazarus, R. S. (1999). Stress and emotion : a new synthesis. London: Free Association.
  • Lazarus, R. S., & Folkman, S. (1984). Stress, appraisal, and coping. New York: Springer.
  • Ostenfeld-Rosenthal, A., & Andreasen, M. B. (2018). Evaluation of a mindfulness course January – March 2018. Center for Specialpædagogiske Børnetilbud.
  • Santorelli, S. (1999). Heal Thy Self: Lessons on Mindfulness in Medicine: Bell Tower.
  • Schopler, E. (1994). Behavioral Priorities for autism and related developmental disorders. In E. Schopler & G. B. Mesibov (Eds.), Behavioral issues in autism (pp. 55-77). New York: Plenum.
  • MBSR:  http://www.umassmed.edu/cfm/

4.1. Coping / Bewältigungstrategien

Geeignete Bewältigungsstrategien

In diesem Video stellen wir Ihnen den Begriff "der Stressbewältigung“ vor - oder wie Sie mit Stress umgehen können. Generell gibt es kein richtig oder falsch im Umgang mit Stress. Es gibt jedoch gesunde Wege, um Stress abzubauen, und ungesunde Wege, die mehr Stress aufrechterhalten oder induzieren.

Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Beältigungsstrategien - problemorientiertes und emotionsorientiertes Coping:

Das problemorientierte Coping ist sozusagen  die "Problemfeststellung" und es wird versucht die Problemlage positiv zu verändern. Dabei ist es eine gesunde Art, mit Stress umzugehen, wenn Sie ein hohes Maß an Kontrolle über Situationen oder Personen wahrnehmen, die Sie als stressig empfinden.

Beim emotionsorientiertes Coping wird vorangig versucht die eigene emotionale Befindlichkeit zu verbessern und zielt darauf ab die emotionalen Einflüsse des Stressors "beherrschen" zu können. Emotionsorientiertes Coping ist eine gesunde Art mit Stress umzugehen, wenn Sie eine geringe Kontrolle über Situationen oder Personen wahrnehmen, die Sie als stressig empfinden.

Da man kein hohes oder niedriges Maß an Kontrolle über alle Dinge wahrnehmen kann, besteht das Ziel darin, das Bewusstsein dafür zu schärfen, wieviel Kontrolle man wahrnimmt. Geeignete Bewältigungsstrategien anzuwenden ist die Fähigkeit, zwischen problemorientiertem und emotionsorientiertem Coping wechseln zu können.


(6 min. 33 sec.)

 

Präsentation in der PowerPoint:

Stressbewältigung


Aufgabe:

Machen Sie eine Liste Ihrer problemorientierten und Ihrer emotionsorientierten Bewältigungsstrategien.

  • Welches ist die längere Liste?
  • Sagt sie etwas darüber aus, wie Sie im Allgemeinen Stress bewältigen?

Betrachten Sie das Maß der Kontrolle, den Sie in verschiedenen Stresssituationen wahrnehmen.

  • Wie ist der Grad der wahrgenommenen Kontrolle im Vergleich zu den von Ihnen eingesetzten Bewältigungsstrategien?
  • Wäre es für Sie in einem höheren Maße gesünder, andere Bewältigungsstrategien anzuwenden?

o Emotionsorientierte Bewältigung?

o Problemorientierte Bewältigung?


4.2. Achtsamkeit


Was bedeutet Achtsamkeit?

Der Begriff "Achtsamkeit" wird definiert als die Fähigkeit von Moment zu Moment vollständig präsent zu sein, ohne das Geschehene zu beurteilen oder zu bewerten - mit einer freundlichen und neugierigen Haltung gegenüber sich selbst und anderen.

Achtsamkeit ist eine inhärente Eigenschaft des menschlichen Bewusstseins. Das heißt, jeder Mensch kann meditieren und sich bewusst auf etwas konzentrieren. Paradoxerweise ist dies sowohl sehr einfach als auch anspruchsvoll, da wir oft von unseren Gedanken und Emotionen abgelenkt werden und daher darum "kämpfen" präsent zu sein. Durch Gehirntraining, wie der Achtsamkeitsmethode, können Sie Ihre Achtsamkeit steigern. Durch eine achtsame Haltung betrachten Sie Ihr Leben anders und kreativer und haben einen besseren Zugang zu Ihren Stärken und Ihrer Weisheit.

Bei CSB (Center for Specialpædagogiske Børnetilbud) verwenden wir für das Achtsamkeitstraining das MBSR-Programm (Mindfulness Based Stress Reduction). Dieses Programm wurde 1979 von Jon Kabat-Zinn begründet, Professor an der Massachusetts University / USA. Es ist eine wissenschaftlich fundierte Methode, die entwickelt wurde, um Stress, Depressionen, Schmerzen und andere stressbedingte Symptome zu bewältigen.

Seitdem haben zahlreiche wissenschaftliche Studien gezeigt, dass das MBSR-Programm sich positiv auf viele verschiedene körperliche und psychische Störungen auswirkt; zusätzlich, zu den oben genannten, u.a. auf Angstzustände, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Übergewicht.

Doch jeder Mensch kann von Meditationsübungen profitieren, z.B. stärkt das Achtsamkeittraining das Immunsystem und beugt so vielen Krankheiten vor. In einem MBSR-Kurs lernen Sie zudem, sich besser um sich selbst zu kümmern und eine sinnvolle Verbindung zwischen  Körper, Gedanken und Gefühlen wieder herzustellen.

Achtsamkeitstraining kann den Menschen helfen die kleinen und großen Herausforderungen des Lebens zu meistern; wie Sorgen, "rasende Gedanken" oder Müdigkeit im oft hektischen Alltag. Viele unserer Probleme hängen mit unseren Gedanken und Emotionen zusammen. Wir verbringen viel Zeit und unternehmen enorme Anstrengungen, um in der Vergangenheit oder in der Zukunft zu sein, z.B. wenn wir grübeln, Aufgaben planen oder uns Sorgen machen. Gedanken und Emotionen können leicht eskalieren und eine negative Spirale aus Stress, Angst und Depression erzeugen. Durch systematisches Training in Achtsamkeit ist es möglich zu lernen, in belasteten Situationen innezuhalten und eine vorteilhafte Vorgehensweise zu wählen, anstatt unter Druck automatisch und möglicherweise unangemessen zu reagieren.

Durch eine achtsame Aufmerksamkeit ist es möglich, die Fähigkeit zu trainieren, präsenter zu sein und im Leben eine größere geistige und körperliche Ruhe und Ausgeglichenheit zu erreichen, um allgemein besseres Wohlbefinden und größere Lebensfreude zu schaffen - selbst wenn das Leben schwierig ist.


Aus dem MBSR Elternkurs:

Interview: In diesem Video lernen Sie eine Frau kennen, die an einem MBSR Elternkurs teilgenommen hat.

(14 min. 38 sec.)

 

Evaluationsbericht des MBSR Elternkurses:

Bewertung eines Achtsamkeitskurses von Januar - März 2018


Angeleitete Meditationen:

Anleitung Körperscan, Jon Kabat-Zinn (YouTube) (29 min. 2 sec.):

Anleitung sitzende Meditation mit Jon Kabat-Zinn (YouTube) (39 min. 54 sec.):

Anleitung Bergmeditation mit Jon Kabat-Zinn (YouTube) (10 min. 2 sec.):


Aufgabe:

Probieren Sie die nachstehneden angeleiteten Mediationen aus – hoffentlich vermitteln Sie Ihnen ein Gefühl des Friedens und Wohlbefindens.

Links zu weiteren Videos:

Was ist Achtsamkeit? (YouTube) (5 min. 17 sec.):

Leben ist jetzt (YouTube) (7 min. 13 sec.):

Eine neue Brille (YouTube) (4 min. 4 sec.):

4.3. Stressreduktionsprogramm

Stressprofil und Stressreduktionsprogramm

In dem folgenden Video wird Ihnen das Werkzeug namens "Stressprofil" vorgestellt. Das Tool ist in zwei Abschnitte unterteilt. Im ersten Abschnitt "Stressprofil" sollten Sie sich darauf konzentrieren, was Ihr Kind belastet. Im zweiten Abschnitt "Stressreduktionsprogramm" sollten Sie prüfen, was Sie tun können, um das Stessniveau Ihres Kindes zu reduzieren.

Hier nochmal mehr im Detail:

  • Im Abschnitt "Stressprofil" müssen Sie angeben, was die grundlegenden Belastungsfaktoren und was die situativen Belastungsfaktoren des Kindes sind, und wie diese in Warnzeichen und Chaoszeichen ausgedrückt werden. Dann steht im Fokus steht, wie das Kind und die Bezugspersonen mit den Stressfaktoren des Kindes umgehen, und was als Schutzfaktoren in Bezug auf das Kind und seinen Stresspegel betrachtet wird. Schließlich sollten Sie angeben, ob das Kind Wünsche und Bedürfnisse hat, die die Sinne betreffen, wieviel körperliche Aktivität das Kind ausübt und ob es psychisch belastende Aktivitäten ausführt.
  • Dann beginnt der Abschnitt zur "Stressreduzierung". Basierend auf den oben genannten Themen konzentrieren wir uns jetzt darauf, zu klären, wie wir mit dem Stresslevel des Kindes umgehen können. Zudem werden wir darauf hinweisen, welche Gedanken und Herausforderungen in Bezug auf diesen Stressabbauplan auftreten können.

(10 min. 29 sec.)

 

Präsentation in der PowerPoint:

Stressprofile und Stressreduktionsprogramme, leer

Stressprofile und Stressreduktionsprogramme, Beispiel


Handlung

60 Minuten

     

Sollte ich die Handlung alleine durchführen?

Sie können die Handlung alleine durchführen. Wenn Sie in einer Zwei-Eltern-Familie leben, versuchen Sie, die Handlung gemeinsam durchzuführen.

Nach Abschluss der Handlung ...

Sie haben herausgefunden, welche Initiativen im Hinblick auf Stressreduzierung unternommen werden können.

Was brauche ich, bevor ich beginne?

Ein Blatt Papier, ein Bleistift und eine gedruckte Version des (leeren) Belastungsprofils.

Was muss ich tun?

  • Verwenden Sie die schriftliche Anleitung und sehen Sie sich das Video als Anleitung zum Ausfüllen des Belastungsprofils an.
  • Beginnen Sie mit dem Ausfüllen des Spannungsprofils des ersten Abschnitts.
  • Füllen Sie jeweils eine Folie aus und fügen Sie Beispiele hinzu, anhand derer Sie erkennen können, was für Ihr Kind auf dem Spiel steht.
  • Fahren Sie mit dem nächsten Abschnitt fort, in dem der Stressabbau im Vordergrund steht.
  • Verwenden Sie den Abschnitt "Sinneswünsche und Bedürfnisse", um auszufüllen, was für Ihre Familie realistisch ist.

Was ist der nächste Schritt?

Überprüfen Sie, was Sie im Abschnitt „Stressreduzierendes Programm“ aufgeführt haben, und setzen Sie es in die Praxis um.


4.4. Das Eisbergmodell


In diesem Video stellen wir Ihnen das "Eisbergmodell" vor. Wir werden erklären, wie der Eisberg als Metapher für das Verständnis von Kindern mit intellektueller Beeinträchtigungen verwendet wird - wobei die Spitze des Eisbergs das Verhalten darstellt und der versunkene Teil die Gründe für das Verhalten. Zudem enthält das Video eine schrittweise Überprüfung der Verwendung des Eisbergmodells für die Analyse; sowie eine Überprüfung eines bestimmten Beispiels.

 

Das Eisbergmodell

(9 min. 5 sec.)



Präsentation in der PowerPoint:

Das Eisbergmodell

Handlung

30 Minuten

     

Sollte ich die Handlung alleine durchführen?

Sie können die Handlung alleine durchführen. Wenn Sie in einer Zwei-Eltern-Familie leben, versuchen Sie, die Handlung gemeinsam durchzuführen.

Nach Abschluss der Handlung ...

Ich sollte dazu in der Lage sein:

Analysieren Sie das Verhalten Ihres Kindes, damit die Interventionen, die Sie ergreifen, den tatsächlichen Ursachen der Probleme gezielter entsprechen.

Was brauche ich, bevor ich beginne?

Papier und Stift.

Sie können einen einfachen Eisberg auf Ihrem Papier zeichnen.

Was muss ich tun?

  • Finden Sie ein Problem, das Sie analysieren möchten. Es ist wichtig, dass das Problem so spezifisch wie möglich ist.
  • Verwenden Sie die schriftliche Anleitung und schauen Sie sich das Video an, während Sie das für die aktuelle Ausgabe spezifische Eisbergmodell ausfüllen.
  • Schreiben Sie so viele Details wie möglich darüber, wie, wann, mit wem und wo das Problem auftritt, bevor Sie anfangen, über die Gründe zu sprechen.
  • Schreiben Sie dann 5 Gründe auf, warum das Problem auftritt, basierend auf Ihrem Wissen über Kinder mit geistiger Beeinträchtigung.
  • Wenn das Letztere abgeschlossen ist, helfen Sie sich gegenseitig, mögliche Lösungen zu finden, die auf den Hypothesen basieren, die Sie bezüglich der Ursache des Problems gemacht haben.

Was ist der nächste Schritt?

Wählen Sie aus, welche Lösung Sie testen möchten, und vereinbaren Sie die ersten Schritte.