Erwachsenwerden
4. Loslassen - Was bedeutet die Ablösung für die Eltern?
4.4. Unterstützung für sich selbst finden
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„Jede Reifung hat mit Wandlung zu tun!" (Vgl. Sammer 2004, 94)
Wenn Kinder erwachsen werden bedeutet das auch für die Eltern eine große Veränderung. In der Regel haben insbesondere Kinder mit einer Behinderung im Familienleben sehr viel Raum benötig. Daher ist es umso wichtiger, aktiv zu einer neuen Haltung nach dem Auszug des Kindes zu kommen. Der Vergangenheit hinterherzutrauern und Veränderungen aufhalten zu wollen, hilft meistens nicht weiter.Gerade Müttern, die sich lange mit der Erziehung ihres Kindes beschäftigt haben und keiner Erwerbstätigkeit nachgehen konnten, fällt die Rückkehr in ihren Beruf schwer. Sie leiden häufiger unter der veränderten Familiensituation als Berufstätige. [16]
Im Folgenden einige Punkte, die Ihnen helfen könnten:
- Sie sollten sich erlauben, den Gefühlen Raum geben. Sich mal einen Tag frei nehmen, die drängenden Probleme und Sorgen nicht unter Arbeit verstecken, sondern sich aktiv damit beschäftigen. [17]
- Alles im Leben wandelt sich, dadurch haben Menschen die Chance zu reifen. Auch als Eltern benötigen Sie ein stabiles Selbstwertgefühl.
- Zu ihren individuellen Ressourcen zählen Gesundheit, Problemlösefertigkeiten, ein grundlegender Optimismus, Humor, Selbstbewusstsein, emotionale Stabilität und vieles mehr. Eine wichtige Unterstützung für sich selbst ist, sich seiner Stärken bewusst zu werden. [18]
- Ebenso wichtig ist der Kontakt mit den weiterbetreuenden Unterstützern, wenn das Vertrauen zu ihnen wächst, wird es leichter, loszulassen.
- Gut ist es, um die Zeit zu füllen, vernachlässigte Dinge wieder aufzunehmen.
- Tauschen Sie sich mit anderen Eltern aus. „Die ähnlichen Erfahrungen helfen meist weiter.
- Die gemeinsame Betroffenheit kann in schwierigen Situationen helfen, sich zu orientieren, nach vorne zu schauen und eine stabilisierende Funktion erfüllen“. [19]
- Möglichkeit zu fachlich begleiteten Gesprächen wahrnehmen, „um professionelle Unterstützung bei Problemen und deren möglichen Lösung zu erhalten oder auch mit Personen zu sprechen, die nicht direkt in die Situation involviert sind und somit eine objektive Sicht auf Zusammenhänge geben können“. [20]
- Jeder Mensch hat ein Recht auf Freizeit und eigene Beschäftigungen. Ein schlechtes Gewissen ist hier fehl am Platz. [20]
- Aber auch hier die eigenen Grenzen erkennen. Bei anhaltenden Depressionen hilft der Weg zu fachlich kompetenten Therapeuten. Darum Hilfe annehmen, wenn es nötig ist. [21]
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